P2P – Peer-to-Peer oder Punkt-zu-Punkt
Ein sehr häufig angefragtes Szenario ist die Verbindung zweier Bereiche, z. B. zwei Häuser, die als ein zusammenhängendes Netzwerk funktionieren sollen.

Hier stoßen einzelne Router an Ihre Grenzen, weil das Signal mit der Reichweite im Quadrat sinkt. Vor allem die nicht ausrichtbare, kugelförmige Abstrahlung von FRITZ!Boxen und Endgeräten ohne externe Antennen lässt das WLAN-Signal schnell verebben.

Auch ein Repeater im Nachbarhaus hilf oft nur wenig, da die FRITZ!Repeater ebenfalls mit einer kugelförmigen Abstrahlung arbeiten und der effektiv nutzbare Überlappungsbereich meist viel zu gering ist, um ein stabiles WLAN mit brauchbaren Datenraten zu etablieren.

Genau in diesem Beispiel kommt die gerichtete Abstrahlung von unseren P4-Antennen (Panel-Antennen der vierten Generation) optimal zur Geltung (Lese-Empfehlung: Stärken der verschiedenen FriXtender Antennen). Zwei sich senkrecht gegenüberstehende P4-Antennen, die mit der Seite des Logos zueinander ausgerichtet sind, ähnlich zweier Taschenlampen:


Ein noch stabileres Signal mit höheren Datenraten kann erzielt werden, wenn dies mit insgesamt vier Panel-Antennen gemacht wird. Auf der primären und sekundären Seite werden die beiden P4-Antennen im 90°-Winkel zueinander gestellt, um beide Polarisierungsebenen (Beitrag zur optimalen Antennen-Ausrichtung) zu nutzen.

Im primären Bereich, also der Bereich, der das WLAN zur Verfügung stellt, kann die FRITZ!Box entweder direkt mit P4-Antennen bestückt werden, wenn der Router bereits auf der Seite positioniert ist, die am nächsten zum benachbarten (sekundären) Bereich hin liegt. Eine Alternative wäre, die P4-Antenne(n) mit Verlängerungen an die Außenwand zum sekundären Bereich hin zu verlegen.

Optional kann hier ein erster Repeater möglichst an der Wand nahe dem sekundären Bereich positioniert werden. Wenn auf diesen Repeater verzichtet werden kann, gibt es mehrere Vorteile:
- Geringerer Stromverbrauch.
- Keine Halbierung der Datenrate (wenn kein Vollduplex-Gerät, s. u.).
- Einfachere Administration.
Die Antennen müssen nicht außen angebracht werden, in den meisten Fällen ist es ausreichend, diese im Innenraum an der Wand anzubringen, sofern damit noch eine gute Ausrichtung zum Nachbarbereich möglich ist. Bitte hier die Informationen zur Montage im Außenbereich beachten!
Bitte die Antennen nicht hinter Glasflächen betreiben (s. Tücken des WLAN)!
Wichtige Informationen zur optimalen Platzierung von Repeatern und/oder Antennen mit Verlängerungen finden Sie im Beitrag WLAN-Repeater optimal positionieren.
Mögliche Lösungsansätze
Je nach Anwendungsfall gibt es nun mehrere Möglichkeiten, die nach Aufwand und Leistung variieren.
- Primär Router mit einer P4 + sekundär Repeater mit einer P4 und einer M2/L3-Antenne.
- Primär Router mit zwei P4 + sekundär Repeater mit zwei P4 und zwei M2/L3-Antennen.
- Primär Router mit zwei P4 + sekundär Repeater mit zwei P4-Antennen im Bridge Betrieb.
- Primär Repeater mit zwei P4 und zwei M2/L3-Antennen + sekundär Repeater mit zwei P4 und zwei M2/L3-Antennen.
- … [hier kreative weitere Lösungen einsetzen]
Variante 1 ist die simpelste Lösung, typischerweise mit der niedrigsten Datenrate, wenn keine hohen Ansprüche ans WLAN gesellt werden, z. B. reines surfen im Internet oder Heimautomation mit simplen Schaltbefehlen. Hier kann im sekundären Bereich ein Repeater mit zwei Antennen verwendet werden, wie z. B. der FRITZ!Repeater 1200 AX oder 1700.

Variante 2 ist die Lösung, die einen möglichst hohen Datendurchsatz in den Nachbarbereich bringt, wenn z. B. Videostreaming gewünscht ist. Hier werden mit den vier P4-Antennen zwei Datenkanäle bedient um eine möglichst stabile Verbindung mit hohen Datenraten zu erzielen. Hier bitte beachten das die P4-Antennen eines Bereichs im 90°-Winkel zueinander (s. o.) stehen.
Als Repeater im sekundären Bereich ist ein FRITZ!Repeater 2400 oder größer notwendig, damit mindestens 4 Antennen vorhanden sind. Bei den FRITZ!Repeater 3000, 3000 AX und 6000 hat man noch den Vorteil, dass diese mit zwei WLAN-Modulen synchron senden und empfangen können (Vollduplex) und die typische Halbierung der Bandbreite wie bei asynchron arbeitenden Halbduplex-Repeatern mit nur einem WLAN-Modul vermieden wird (1200 (AX), 1700, 2400 und Ähnliche).
Variante 3 ist eine Lösung, wenn nur ein einziges Gerät im Nachbarbereich mit WLAN versorgt werden soll, z. B. ein stationärer PC oder sonstiges Gerät, welches per LAN am Repeater angeschlossen werden kann. Hier wird der Repeater als WLAN-Brücke konfiguriert und dient ausschließlich dazu, das per LAN-angeschlossene Gerät mit dem primären Netzwerk zu verbinden. Weitere Details zu dieser Konfiguration im Beitrag Repeater, Access-Point oder Bridge.

Variante 4 und weitere Varianten sind nun Mischungen aus den bereits genannten Lösungsansätzen, deren einzelne Darstellung den Umfang dieses Beitrags sprengen würde – weitere Kombinationen können hier mit ein wenig Kreativität selbst kreiert werden. Gerne können in den Kommentaren weitere Möglichkeiten diskutiert werden.
Weitere mögliche Anwendungsfälle
- WLAN-Verbindung zum Gartenhäuschen (mit Stromversorgung).
- WLAN-Verbindung zur Garage, bei Metalltoren können die Antennen mit Verlängerungen nach außen gelegt werden.
- WLAN-Verbindung zu/aus Blechhallen, ebenfalls mit Verlängerungen und Außenmontage der Antennen.
Wichtig: die in diesem Beitrag vorgestellten Lösungen zeigen theoretische Szenarien! Je nach Entfernung, Hindernissen, Bauart der Wände, etc. ist eventuell weiterer Aufwand nötig, um das Signal zu übertragen (s. Tücken des WLAN). Wir können hier keine definierten Entfernungen, Materialien oder sonstige Details nennen, dies muss entweder vor Ort getestet werden, oder es muss ein professioneller Dienstleister für eine Messung und Planung gebucht werden, s. Beitrag Die Grenzen der WLAN-Planung.
Alle Darstellungen in diesem Beitrag sind rein symbolischer Natur, es werden keine Verhältnisse beachtet, sie dienen nur der Verdeutlichung des Text-Inhalts!



So wie oben beschrieben habe ich das vor gut einem Jahr dank eurer persönlichen Beratung mit meiner Blech-Lagerhalle gemacht: 1200er Repeater in der Halle mit einer L3 Antenne und an einer Verlängerung eine P4 nach außen gelegt, natürlich unter dem Vordach. Damit habe ich auch in der Halle eine gute Verbindung zum Büro, was vorher gar nicht ging. Danke, ihr habt super Lösungen!
Hallo Richard,
das freut uns sehr, dass du das bereits mit unseren Sets erfolgreich umsetzen konntest.
Vielen Dank für das Lob!
VG, Frixi